Haben Sie Schwierigkeiten, eine bequeme Schlafposition zu finden?
Das Herzklopfen in Rückenlage könnte ein „Vena-Cava-Kompressionssyndrom“ sein. Dabei drückt die Gebärmutter auf die große Vene (=“Vena Cava“), die das Blut zu Ihrem Herzen zurückführt. In Seitenlage kann Ihnen das nicht passieren. Besorgen Sie sich ein Stillkissen, an das Sie sich in Seitenlage prima ankuscheln und den Bauch stützen können. Ein guter Kräutertee hilft beim Einschlafen.
Vielleicht haben Sie Wasser in den Händen. Auch wenn Ihre Füße nicht geschwollen sind, kann es trotzdem sein, dass Sie leichte Ödeme haben. Diese können Probleme in den Händen auslösen, wie z.B. ein „Karpaltunnel-Syndrom“. Die Nerven an Ihren geschwollenen Handgelenken sind eingeengt, daher können sich Ihre Finger und Hände manchmal taub oder pelzig anfühlen, oder sogar weh tun.
Mit den Ödemen verschwinden meistens die Probleme nach der Entbindung von selbst. Jetzt können Umschläge mit Retterspitz, Franzbranntwein, Pferdesalbe sowie Meersalzbäder, Schwimmen gehen, und evtl. auch ein Osteopath helfen. Auch eine Unterarmschiene kann hilfreich sein.
Sicher habt ihr gute Gründe, über einen geplanten (=elektiven) Kaiserschnitt nachzudenken. Zum einen lässt sich so ein Eingriff in Gegensatz zu einer spontanen Geburt gezielt vornehmen, und man weiß, nach ca. einer Stunde hat man ihn in der Regel hinter sich. Dieser Plan kann allerdings kurzfristig durchkreuzt werden, u.a. durch Notfälle im Klinikalltag, die eurem OP-Termin vorgezogen werden müssen. Auf einen Wunschtermin, wie beispielsweise den 22.02.2022, sollte man sich daher nicht allzu sehr versteifen. Ihr solltet euch auch dessen bewusst sein, dass ihr den wichtigen Moment der Geburt auf diese Weise nicht aktiv mitgestalten könnt.
Nein, das nicht. Aber ein Kaiserschnitt ist vor allem eine Operation. Operationsnarben können lange weh tun, Wehenschmerzen sind nach der Geburt vorbei.
Wofür man sich auch entscheidet, Risiken gibt es immer. Ziel der Geburtshilfe war und ist es, diese Risiken so gering wie möglich zu halten.
Für einen Kaiserschnitt ist vorgeschrieben, dass ein Operateur Sie vor dem Eingriff über alle möglichen Risiken aufklärt, Ihre Fragen beantwortet und dieses Gespräch schriftlich dokumentiert. Am Schluss geben Sie mit der Unterschrift Ihr Einverständnis. Das gleiche gilt für die Schmerzlinderung, die Anästhesie.
Zunächst erklärt Ihnen der Operateur seine Vorgehensweise: Sobald die Spinalanästhesie gut wirkt, und alles unterhalb deiner Brustwirbelsäule planmäßig taub und schmerzfrei ist, macht der Operateur einen horizontalen, ca. 10 cm langen Hautschnitt knapp über der Schamhaargrenze. Danach wird Schicht um Schicht ohne Messer zertrennt, nur durch Aufdehnen oder behutsames Reißen (Misgav-Ladach-Methode). Das kann ganz schön ruckeln, tut aber nicht weh. Zuletzt wird die Gebärmutter und die Fruchtblase mit einem Schnitt geöffnet. Euer Kind erblickt das Licht der Welt.
Nach dem Abnabeln übergibt der Operateur das Kind der wartenden Hebamme, die es sofort in einem Nebenraum versorgt. Währenddessen holen die Operateure die Plazenta, leeren die Gebärmutter und vernähen die Wunde. Bei guter Wundheilung ist der Schnitt im Idealfall nach wenigen Monaten kaum noch sichtbar, die Narbe und der Bereich darum herum kann sich aber noch länger pelzig und taub anfühlen.
Wegen unvorhersehbarer OP-Komplikationen. Theoretisch können bei jeder OP welche auftreten.
Im Einzelnen sind das bei Bauchoperationen: Nachbarstrukturen der Gebärmutter können verletzt werden, z.B. Harnblase, Harnleiter, Darm und Nerven sowie Blutgefäße. Das kommt allerdings sehr selten vor, wird relativ schnell erkannt und lässt sich gut behandeln.
Je nach Konstitution können Wundheilungsstörungen und Verwachsungen auftreten. Das kosmetische Ergebnis kann unzureichend sein. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und strenger Vorschriften was Sterilität angeht, kann man sich mit Krankenhauskeimen infizieren. Eine seltene, aber gefürchtete Komplikation ist die Blutung oder Nachblutung, und bei sehr starker Blutung müssen sogar Blutkonserven verabreicht werden. In jedem Mutterpass ist daher die Blutgruppe und der Hb-Wert dokumentiert.
Trotz aller Kontrollen besteht bei Blutkonserven ein geringes Restrisiko, sich mit HIV oder Hepatitis B/C zu infizieren. Äußerst selten kann es im Anschluss an den Kaiserschnitt bei unstillbarer Blutung unumgänglich sein, die Gebärmutter zu entfernen, um das Leben der Mutter zu retten.
Manchmal haben Eltern gar keine Wahl, weil eine Situation eingetreten ist, die diese Operation notwendig macht. Zwar kann man z.B. im Ultraschall das Köpfchen ausmessen, aber wenn das Verhältnis zum Becken der Mutter nicht passt, stellt sich das oft erst im Verlauf der Geburt heraus. Selbst modernste Untersuchungsmethoden können nicht alles im Vorfeld erkennen lassen.
Steht schon relativ früh fest, dass ein Kind nicht auf natürlichem Weg zur Welt kommen kann, weil z.B. die Plazenta zu nah am inneren Muttermund liegt, wird der Kaiserschnitt ca. 1-2 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin angesetzt. Als „dringlichen“ Kaiserschnitt bezeichnen ihn die Geburtshelfer, wenn sich seine Notwendigkeit erst im Verlauf einer natürlichen Entbindung herausstellt. Ein „Notkaiserschnitt“ wird gemacht, wenn bestimmte Symptome bei Mutter oder Kind auftreten, die ein weiteres Zuwarten nicht mehr erlauben.
Manchmal wird die Entscheidung zu einem Not-Kaiserschnitt gefällt, weil es dem Baby oder der Mama nicht gut geht.
Geburtshelfer erkennen das u.a. am CTG. Diese Abkürzung steht für Cardio-Tokograph. Die deutsche Bezeichnung wäre Herzton-Wehen-Schreiber. Dieses Gerät erkennt über zwei Knöpfe (=Sensoren) an Ihrem Bauch, wie schnell das Baby-Herz schlägt und ob Sie schon Kontraktionen oder Wehen haben. Für zu viel Stress könnte sprechen, dass die kindlichen Herztöne entweder über einen längeren Zeitraum langsamer werden (< 80 Schläge pro Minute) oder sich extrem beschleunigen (Puls > 160/Minute). Das kann aber auch harmlose Ursachen haben.
Oft hilft es schon, z.B. einen Flüssigkeitsmangel bei der Mutter auszugleichen, oder sich anders hinzulegen, um die kindlichen Herztöne zu normalisieren. D.h. denken Sie immer daran, vor jeder CTG-Kontrolle reichlich zu trinken. Zigarettenrauch verschlechtert auch das CTG (sogar Passivrauchen). Und auch das Vena-Cava-Kompressionssydrom kann sich negativ auf das CTG auswirken.
Ein gewisser Stress ist bei vielen Geburten dabei. Vor allem für die Mamas. Wer weiß, ob es für das Kind nicht auch einen schönen Aspekt hat, durch die rhythmischen Kontraktionen der Gebärmutter am ganzen Körper massiert zu werden? Nicht nur Ihr Körper, sondern auch Ihr Kind konnten sich durch die Übungswehen darauf vorbereiten. Für diese Theorie spricht, dass fast alle Neugeborenen auf Babymassagen stehen.