Belly-book

38. Schwangerschaftswoche

Ich hab momentan ziemlich die Schnauze voll. Jeder fragt mich, wann’s endlich so weit ist, und die ganze Zeit tut mir irgendetwas weh. Am liebsten würde ich die Geburt jetzt schon einleiten lassen.

SchwangereMöglich wäre das schon. Bringt aber leider oft nichts, denn Ihr Körper muss wehenbereit sein.

Ja, das habe ich gehört, dass eine Einleitung auch manchmal nichts bringt.

SSW39ÄrztinGenau, die „künstlichen“ Wehen der Einleitung müssen nämlich in die natürlichen Wehen übergehen. Nur mit diesen kann sich der Muttermund öffnen.

Wenn zu früh mit der Einleitung begonnen wird, hat man zwar Wehen, aber der Muttermund geht noch nicht auf. Das ist ziemlich frustrierend, und endet nicht selten im Kaiserschnitt. Manches kann man nicht erzwingen. Jetzt ist Warten und Vertrauen auf Ihren Körper angesagt. Das kann sehr anstrengend sein, aber versuchen Sie es positiv zu sehen.

Wenn Sie aus dem Haus wollen, können Sie noch ganz spontan etwas unternehmen. Sie müssen noch kein Kind anziehen, oder eine Wickeltasche packen. Tuen Sie sich selbst auf alle Fälle noch jede Menge Gutes http://www.belly-book.de/sich-was-gutes-tun/

Das kann schon sein, aber ich glaube, bei mir geht’s sowieso nicht bis zum Termin. Wie ist das denn in der Klinik? Ich habe gelesen, dass ich mir einen Geburtsplan schreiben soll. Woher soll ich denn jetzt wissen, was ich bei der Geburt möchte?

Einen richtigen Geburtsplan finde ich persönlich nicht sinnvoll. Man verhält sich unter der Geburt oft anders als im Alltag. Die Bedürfnisse sind häufig ganz unterschiedlich. Und außerdem gibt’s so viele verschiedene Möglichkeiten, die man vorher gar nicht alle wissen kann.

Halten sich die Leute in der Klinik überhaupt an meinen Plan?

KS+Liege+CTGDie Hebamme hat für die Geburt auch einen Plan im Kopf, in dem sie normalerweise Ihre Wünsche berücksichtigt. Aber selbst dieser „Plan“ wird häufig geändert, weil irgendetwas anders läuft, als erwartet. Sinnvoll ist es aber auf alle Fälle, wenn Sie sich jetzt schon Gedanken machen, ob Sie irgendetwas Bestimmtes ausprobieren möchten. Versuchen Sie unter der Geburt, in sich hinein zu horchen. Sagen Sie Ihrer Begleitung und dem Klinikteam, was Sie brauchen oder versuchen möchten, aber auch wenn Sie etwas stört. Schließlich kann keiner in Sie hineinschauen.

Ja, außer mit Ultraschall und CTG. Was genau kann man eigentlich auf dem CTG erkennen?

CTG_beschriftet

Wie sollte das CTG normalerweise aussehen?

Es wird kontrolliert, wie schnell die Grundfrequenz der kindlichen Herztöne ist. Diese sog. Baseline darf zwischen 110-160 Schlägen pro Minute variieren. Man kann anhand der Herztöne beobachten, wie es dem Kind gerade geht. Steigt die Herzfrequenz kurz an, bezeichnet man das als Akzeleration. Das ist im Allgemeinen ein gutes Zeichen. Sinkt die Herzfrequenz über einen längeren Zeitraum sehr weit ab, ist das eine Dezeleration, die im Auge behalten werden muss. Das CTG ist eine Möglichkeit, schriftlich aufzuzeichnen, dass es Ihrem Kind gut geht und alles in Ordnung ist.

Was, wenn das CTG auffällig ist?

KerzenscheinManchmal reicht es schon, sich anders hinzulegen, oder etwas zu trinken, damit es sich wieder normalisiert.

Hausaufgaben:

  1. Ab auf’s Sofa, gehen Sie in Gedanken zur Geburt und horchen Sie in sich hinein, was Sie eventuell möchten
  2. Tun Sie sich was Gutes. Wie wäre es mit einem leckeren Essen bei Kerzenschein?
  3. Das tiefe Bauchatmen nicht vergessen.

39. Schwangerschaftswoche