27. Schwangerschaftswoche
Bei den Vorsorgen wird oft vom Muttermund gesprochen. Wie kann man sich diesen Muttermund vorstellen?
Man kann sich die Gebärmutter als dicken, birnenförmigen Rollkragenpullover vorstellen, der die Fruchtblase mit Ihrem Kind darin umhüllt. Der Gebärmutterhals (=Zervikalkanal) wäre wie ein 3-4 cm langer Rollkragen an seinem unteren Ende. Dieser „Rollkragen“ ragt in die Scheide hinein, und ist normalerweise fest geschlossen. Der Gebärmutterhals, also der „Rollkragen“, hat oben einen inneren und unten einen äußeren Muttermund.
Eine Freundin von mir erwartet Zwillinge. Weil sie einen „Trichter“ am Muttermund hat, muss sie in der Klinik liegen. Was bedeutet ein Trichter, und ist das schlimm?
Bei Mehrlingsschwangerschaften kommt das nicht selten vor. Wenn sich der innere Muttermund frühzeitig zu öffnen beginnt, kann man das im Ultraschall sehen. Der äußere Muttermund wäre noch geschlossen tastbar. Der Gebärmutterhals ist dann oft verkürzt, und bildet oben eine Trichter-förmige Öffnung. Maßnahmen dagegen sind möglichst viel liegen und evtl. Medikamente zur Wehenhemmung. Es gibt auch unterstützend naturheilkundliche Möglichkeiten. Da kann Ihnen bestimmt Ihre Hebamme weiterhelfen.
Was bedeuten die Zentimeter-Angaben, die nach der Untersuchung aufgeschrieben werden?
Der Gebärmutterhals (= Portio, Zervix) sollte, wie gesagt, 3-4 cm lang sein. Hebammen und Ärzte beurteilen den Gebärmutterhals anhand seiner Festigkeit, Position und seiner getasteten Länge. Das sind wichtige Anhaltspunkte für den evtl. frühzeitigen Geburtsbeginn. Bei Öffnung des äußeren Muttermunds lässt sich zunächst eine Fingerkuppe einlegen, dann wird der Gebärmutterhals fingerdurchlässig. Mit einem Ultraschall kann man durch die Scheide die Werte nachmessen.
Warum wird der pH-Wert gecheckt?
Der gesunde pH-Wert in der Scheide liegt dank der Arbeit von verschiedenen Milchsäure-Bakterien im sauren Bereich, also bei ca. 3,8-4,5. Dieses saure Milieu schützt vor Entzündungen. Ist der pH-Wert zu hoch, steigt die Gefahr einer Erkrankung. Auch bei einem unbemerkten Blasensprung kann der pH erhöht sein, deshalb wird er ab und zu kontrolliert.
Ich habe die Blutgruppe A Rhesus-negativ und soll demnächst zur Sicherheit eine Spritze bekommen. Wie wirkt die eigentlich?
Zwischen der 28. und der 30. Schwangerschaftswoche wird bei Rhesus-negativen Müttern Rhesogam gespritzt. Wenn Ihr Kind Rh-positiv ist, wird das zwei bis 72 Stunden nach der Geburt nochmal wiederholt, um die Bildung von Anti-D-Antikörpern in Ihrem Blut zu verhindern.
Ihr sagt immer, ich soll mir was Gutes tun. Mehr Sport würde ich auch gern wieder machen. Mit den Schmerzen im Steißbein geht das aber leider momentan nicht so toll.
Ihre Bänder und Gelenke lockern sich im Lauf der Schwangerschaft, und Sie fallen manchmal unbewusst ins Hohlkreuz, daher Ihre Rückenschmerzen. Bitte seien Sie vorsichtig und konzentriert, und wärmen Sie sich gut auf, bevor Sie trainieren. Falls Sie umknicken, und schlecht aufgewärmt sind, ist in der Schwangerschaft die Gefahr höher, sich zu verletzen.
Vielleicht geh‘ ich shoppen, ich brauch neue Schuhe.
Das ist eine Super-Idee. Sie haben noch mehr als 10 Wochen vor sich. Bequeme Schuhe helfen auch gegen Rückenschmerzen. Geben Sie aber nicht zu viel Geld aus. Es könnte sein, dass Ihre Füße momentan größer werden. Selbst, wenn das Wasser nach der Schwangerschaft wieder verschwindet, kann es doch sein, dass Sie eine Nummer größer brauchen, als vorher.