Sechste Schwangerschaftswoche
Ist es normal, dass es mir nicht gut geht?
Ja, das ist normal. Durch die Schwangerschaftshormone verändert sich der ganze Körper, und auch Ihre Gedanken beschäftigen sich mit der neuen und zukünftigen Situation. Unausgeglichenheit und Empfindlichkeit gehören einfach dazu.
Was darf ich tun, damit es mir besser geht?
Sie dürfen fast alles, was Sie in Bewegung bringt/hält, solange Sie sich dabei nicht überlasten: z.B. Sport, Singen, Tanzen, Lachen, tiefes Bauchatmen, Bauchtanz, Yoga… Die richtige Atemtechnik, also tiefes Atmen, fördert die Darmbewegungen.
Ehrlich, ich darf Sport treiben?
Ja, Gymnastik, Wandern, Jogging, Nordic Walking, Skilanglauf, Radfahren… alles, worin Sie geübt sind (natürlich keine Extremsportarten ;-), oder Aktivitäten mit hohem Verletzungsrisiko).
Das gilt auch fürs Schwimmen und moderates Krafttraining an Geräten, denn dadurch stärken Sie Ihre Muskulatur und beugen Rückenschmerzen vor.
Woher kommen meine Probleme?
Im Laufe der Schwangerschaft steigt das Hormon Progesteron an, dadurch arbeiten die Verdauungsorgane langsamer, und Sie bekommen vielleicht Verstopfung. Durch Bewegung und tiefe Bauchatmung erreichen Sie eine bessere Durchblutung und erleichtern unter anderem die Darmbewegungen. So kann sich Ihr Körper bei den meisten Problemen selbst leichter helfen. Nicht nur Ihre Muskeln werden besser versorgt, sondern auch alle wichtigen Organe, wie z.B. Nieren, Verdauunssystem, Leber, Gebärmutter (und somit auch Ihr Kind ;-)). Zusätzlich werden dabei Glückshormone produziert, die Ihre Stimmung positiv beeinflussen. Da hilft natürlich auch: gute Musik hören oder spielen, Freunde treffen, weggehen, darüber sprechen…
Mir ist es aber immernoch so oft schlecht!
Erste Hilfe bei Übelkeit: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, mit vielen Ballaststoffen, z. B. Vollkorngetreide, Obst und Gemüse.
- Allgemein kleine, dafür regelmässige Mahlzeiten einnehmen, also Snacks wie getrocknete Früchte, Haselnüsse, Mandeln, Vollkornkekse oder ein Apfel.
- Manchen Schwangeren hilft es auch Mandeln, Erdnüsse oder Kaugummi zu kauen.
- Der Duft von aufgeschnittenen Zitrusfrüchten kann helfen.
- Mindestens acht Gläser Flüssigkeit pro Tag (ca. 2-3 Liter) trinken.
Warum bin ich denn so müde?
Durch die körperliche und psychische Umstellung. Ihr Körper braucht jetzt sehr viel Energie, und dadurch, dass sich Ihre Gedanken mit der neuen Situation beschäftigen, schlafen Sie oft nicht so tief oder schlechter. Vielen helfen Kräutertee-Mischungen vor dem Einschlafen.
Kopfschmerzen hab ich auch oft.
Die Ursache dafür kann Müdigkeit, Hunger sowie körperlicher oder emotionaler Stress sein. Verspannten Muskeln, v.a. im Nacken und in der Rückenmuskulatur, machen oft Kopfschmerzen.
Was macht man dagegen?
Viel Bewegung, reichlich trinken, Wechselduschen oder Pfefferminzöl auf die Schläfen massieren. Oder noch besser: Nehmen Sie Kontakt zu einer Hebamme auf, die Akupunktur anbietet. Medikamente sollte man nur im Notfall nehmen, weil ihre Nebenwirkungen an Schwangeren oft nicht bekannt sind.
Ihre Schwangerschaft ist momentan vielleicht anstrengend, erlauben Sie sich daher etwas Gutes. Nehmen Sie zum Beispiel ein gemütliches Vollbad im Kerzenschein, mit guter Musik und einem Duft, der Ihnen hilft (siehe oben). So erleichtern Sie es sich, eventuelle Probleme als etwas Positives anzusehen. Ihr Kind wächst und gedeiht.
Als Tipp zum Schluss: Suchen Sie sich möglichst bald eine Hebamme, die Sie auch nach der Geburt (oder evtl. während der Geburt) betreut. Vor allem in Großstädten muss man für seine „Wunsch“-Hebamme schnell sein.