Grundsätzlich ist jede Untersuchung freiwillig. Auf dem Info-Zettel befindet sich eine Liste mit Basis-Untersuchungen, die jede deutsche Krankenkasse bezahlt. Die Wunschleistungen (= so genannte IGeL-Leistungen) in der Tabelle daneben muss man selber zahlen. Im Allgemeinen sind die Basis-Untersuchungen vollkommen ausreichend.
Bei der Basis-Vorsorge wird untersucht, ob Ihre Schwangerschaft regelrecht verläuft, genaueres darüber erfahren Sie in Schwangerschaftswoche Acht und Neun.
Nicht unbedingt. Pränataldiagnostik dient dazu, genetische Abweichungen beim Ungeborenen nachzuweisen. Man muss aber dazu sagen, dass die allermeisten Kinder gesund zur Welt kommen. Stellen Sie sich selbst die Frage, ob Sie das Kind so annehmen können, wie es ist. Heißt die Antwort ja, dann ergeben viele Untersuchungen keinen Sinn, sind somit überflüssig und lösen nur unnötige Ängste aus. Eine der ersten Untersuchungen, mit der Sie konfrontiert werden, ist die Nacken-Transparenz-Messung.
Ihr Gynäkologe bzw. Ihre Gynäklologin misst mit Hilfe des Ultraschalls den Nacken Ihres Babies aus. Diese Untersuchung ist zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche sinnvoll, weil sich in dieser Zeit eine Wasseransammlung (= Ödem) im Nackenbereich zeigt. Ist das Ödem oberhalb gewisser Grenzwerte, besteht ein leichtes Risiko, dass Ihr Kind ein Down-Syndrom haben könnte. Diese Untersuchung muß man selber bezahlen, sie gehört in Deutschland nicht zu den üblichen Vorsorgeuntersuchungen.
Vielen Schwangeren werden zwischen der 14. und 17. Schwangerschaftswoche „Screening-Tests“ angeboten: Beim Ersttrimesterscreening wird mit Ultraschall-Messung und Blutabnahme (AFP-Test), sowie Alter der Mutter das Risiko für die Geburt eines Kindes mit Down-Syndrom (=Trisomie 21) berechnet. Dieser Test ergibt keine Diagnose, sondern nur eine ungefähre Risiko-Einschätzung, ähnlich wie beim Lotto.
Das ist ein normaler Wert. Selbst ein Ergebnis von 1 : 10 bedeutet noch nicht, dass Ihr Kind eine Chromosomenstörung hat, sind doch rechnerisch 9 von 10 Kindern mit dieser Konstellation gesund. Umgekehrt schließt auch ein sehr niedriges Risiko wie z.B. 1:1200 eine Anomalie nicht aus.
Dann werden Ihnen weiterführende Untersuchungsmethoden angeraten, wie z.B. eine Fruchtwasserpunktion (= Amniozentese), eine Plazenta-Punktion (= Chorionzottenbiopsie) oder genauere Ultraschall-Untersuchungen in einem spezialisierten Zentrum.
Es ist normal, dass Sie ab und zu besorgt sind. Dann müssen Sie sich immer wieder klar machen, dass die allerallermeisten Babies gesund zur Welt kommen. Es wäre ideal, wenn die Sorgen der Schwangeren abgebaut werden, anstatt sie durch irgendwelche Aussagen noch unnötig zu verschlimmern. Aber leider ist das momentan in unserer Gesellschaft meist nur ein schöner Wunsch. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man als Schwangere einen Plan hat, falls es einem nicht so gut geht.
Falls Sie Aussagen verunsicheren, fragen Sie gleich nach. Holen Sie sich eine zweite Meinung von Fachleuten ein. Man kann sich selbst helfen, indem man sich etwas Gutes tut. Für den Notfall hilft es zum Beispiel sehr gut, an der frischen Luft tief in den Bauch zu atmen.
Tief durch die Nase Luft holen, sodass sie bis hinunter in den Bauch, am besten bis in den Beckenboden, gelangt (das ist die Muskulatur, die das Becken nach unten hin verschließt). Dann langsam durch den Mund ausatmen. Die Zunge liegt dabei entspannt unten im Zungengrund. Der Mund ist ganz locker, und die Lippen liegen leicht aufeinander. Die Luft ohne Anstrengung fließen lassen. Wenn Sie richtig in den Bauch atmen, wölbt er sich beim Einatmen leicht nach außen und zieht sich beim Ausatmen ein wenig ein. Wenn Sie Ihre Hände auf den Unterbauch legen, können Sie das gut spüren. Das hilft auch, um die „richtige Richtung“ beim Atmen zu finden. Sollte Ihnen das nicht gleich gelingen, einfach immer wieder üben. Was dabei sehr hilfreich sein kann, ist, sich vorzustellen, dass die Luft farbig ist. z.B. golden. Diese goldene Luft fließt in Ihrer Vorstellung beim Einatmen durch Ihre Nase hinein, und fällt dann wie ein goldener Regenschauer bis hinunter in den Beckenboden. Tiefes Bauchatmen kann man in fast allen Lebenslagen gebrauchen, deshalb lohnt es sich, zu üben, damit man es immer schnell parat hat.