26. Schwangerschaftswoche
Gestern war mein Bauch mal ganz komisch, ziemlich hart!
Das waren wahrscheinlich nur Übungswehen. Bleiben Sie locker und ruhig, das darf schon mal sein.
Hab ich die jetzt regelmäßig jeden Tag?
Wenn Sie sie jetzt schon regelmäßig spüren, müssen Sie sich mehr schonen, und Ihre Vorsorgepraxis informieren. Das könnte nämlich ein Zeichen sein, dass Sie sich zu viel zugemutet haben. Solange sich am Gebärmutterhals und am Muttermund nichts verändert, brauchen Sie sich aber keine Sorgen zu machen. Übungswehen dürfen in unregelmäßigen Abständen während der ganzen Schwangerschaft vorkommen.
Wie fühlen sich Übungswehen denn an?
Bei Übungswehen zieht sich die Gebärmutter kurz zusammen (ca. bis zu 30 Sekunden lang). Ihr Bauch kann hart werden, es kann in die Leistengegend oder in den Rücken ziehen und dann entspannt sich alles wieder. Diese Übungswehen tun meistens nicht weh, können einen aber schon beeinträchtigen.
Wofür sollen „Übungswehen“ gut sein?
Die Gebärmutter ist ein Muskel. Muskeln müssen trainieren, um zu wachsen und genau das macht Ihre Gebärmutter jetzt. Sie passt sich Ihrem Kind an, und wird immer größer und stärker, je näher die Geburt rückt.
Warum muss ich mich dann schonen, falls sie öfter kommen?
Falls Ihr Körper nicht mehr mit der Schwangerschaft klar kommt (z.B. durch Überlastung), bekommen Sie vorzeitig Geburtswehen. Die nennt man dann „vorzeitige Wehen“. Es ist schwer, sie von Übungswehen zu unterscheiden. Anzeichen für echte vorzeitige Wehen sind:
- Häufiges regelmässiges Auftreten
- Gebärmutterhals-(= Portio-) Verkürzung
- Muttermunds-Öffnung
Deshalb ist bei häufigen Übungswehen als Vorsichtsmaßnahme Ruhe angesagt.
Wie weiß ich denn, was mit meinem Muttermund ist?
Durch eine Untersuchung beim Gynäkologen oder bei der Hebamme.
Und was tue ich bei vorzeitigen Wehen?
Ruhe bewahren und sich schonen, Bauchmassagen evtl. reduzieren. Achten Sie darauf, sich nicht kreisförmig einzucremen, sondern sanft von oben nach unten oder von rechts nach links. Wenn man den Duft mag, nimmt man dazu am besten Lavendel-Öl. Aber Vorsicht: kreisförmige oder zu feste Massagen können Wehen sogar anregen. Bestimmte Aromabehandlungen haben dagegen eine Wehen-vermindernde Wirkung. Gute Dienste leistet das „Toko-Öl“ aus der Bahnhofsapotheke in Kempten. Gegen Übungswehen hilft manchmal schon eine andere Körperposition, Magnesium oder einfach ein warmes Vollbad.
Wenn das alles nichts hilft?
Treten die Wehen sehr häufig, regelmäßiger und schmerzhafter mit Herzklopfen, Unwohlsein oder mit Blutungen auf, sollten Sie spätestens jetzt Ihre Hebamme oder Ihren Arzt/Ärztin benachrichtigen. Echte vorzeitige Wehen kann man nämlich in der Klinik in den allermeisten Fällen mit Ruhe und Medikamenten behandeln.
Komisch, jeder sagt was anderes, in der Klinik, in der Praxis und im Internet. Was kann man denn glauben?
Für medizinische Informationen sind Internet-Foren selten eine neutrale Informations-Quelle. Dort tauschen sich Menschen aus, die oft keine medizinische Ausbildung haben. Es scheint, als wollten sich viele dort Luft machen, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Medizinisches Personal formuliert seine Aussagen manchmal schon unverständlich oder scheinbar widersprüchlich. Suchen Sie sich eine Vertrauensperson, egal ob Gynäkologe/in oder Hebamme, die Sie mögen, und die offen für Ihre Fragen ist. Spezielle Fachbegriffe können einen schon mal ganz schön verwirren oder erschrecken. Auch Ultraschall-Messwerte können, je nach Gerät und Untersuchungs-Methode, sehr unterschiedlich ausfallen. Es ist deshalb immer gut, ein zweites Mal nachzufragen, wenn etwas unklar erscheint. Sogar auffällige Werte sind oft halb so wild. Lassen Sie sie einfach nochmal kontrollieren.