21. Schwangerschaftswoche

Bald gehen wir zum „großen“ Ultraschall.

Die zweite Ultraschalluntersuchung wird auch „Organscreenig“ genannt. Wenn in Ihrer Schwangerschaft etwas besonderes ist, kann Sie Ihr Gynäkologe zu einem Arzt überweisen, der auf „pränatale Ultraschalldiagnostik“ spezialisiert ist. In der Regel reicht es bei einer unkomplizierten Schwangerschaft aus, wenn dreimal ein Ultraschall gemacht wird, wie es in den Schwangerschafts-Richtlinien vorgesehen ist.

Muss ich das selber zahlen?

Alles, was in den Schwangerschafts-Richtlinien vorgesehen ist, wird von der Krankenkasse übernommen.

Es ist doch sicher besser, wenn bei jeder Vorsorge ein Ultraschall gemacht wird?

Medizinisch ist das nicht notwendig. Eigentlich kann der Arzt oder die Hebamme durch Abtasten des Bauches erkennen, ob das Kind wächst. Aber für viele Eltern ist es interessant, am Bildschirm mit zu beobachten, wie deutlich man schon z. B. Finger und Zehen erkennen kann. Der Untersucher kann Ihnen zeigen, wie das kleine Herz schlägt, und wie der mit Fruchtwasser gefüllte Magen und die Harnblase ausschaut. Ob es dem Baby gut geht, sagt Ihnen natürlich auch Ihr Bauchgefühl. Außerdem werden seine Bewegungen immer kräftiger und häufiger.

Warum soll ich zum Ultraschall, wenn bei mir nichts Besonderes ist?

Für manche werdende Eltern ist es beruhigend, nicht nur zu fühlen, sondern auch zu sehen, dass sich ihr Kind gut entwickelt. Mögliche Erkrankungen, die  glücklicherweise sehr selten sind, können hier erkannt werden, sodass man evtl. für die Geburt eine Spezialklinik empfohlen bekommt. Aus dem kindlichen Kopf- und Bauchumfang, seiner Oberschenkellänge und weiteren Messwerten kann der Computer des Ultraschallgerätes das statistisch aktuelle Körpergewicht Ihres Kindes errechnen. Sollte Ihr Kind nicht in diese Durchschnitts-Werte passen, sprechen Sie am besten mit Ihrer Hebamme. In den allermeisten Fällen ist das nicht schlimm, und es gibt eine einfache Erklärung dafür.

Wir wollen uns nicht verrückt machen lassen.

Das ist ein guter Ansatz. Manche Dinge wären aber wichtig zu wissen, z. B. wo genau der Mutterkuchen (Plazenta) liegt.

Warum ist es so wichtig, wo der Mutterkuchen liegt?

Er sollte nicht zu tief liegen, das heißt, nicht zu nah an den  Muttermund heranreichen. Das könnte sonst bei der Geburt ein Hindernis sein. Falls das der Fall ist, beobachtet man zunächst. Häufig erledigt sich das Problem durch das Wachstum der Gebärmutter wieder von selbst.

Warum haben wir beim Ultraschall nicht erfahren, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?

Das geht nur, wenn Ihr Kind in einer Position liegt, in der man sein Geschlecht sehen kann. Das klappt oft ganz gut, aber manche Kinder vermeiden solche Positionen während der ganzen Schwangerschaft.

Es würde unsere Vorbereitungen erleichtern, wenn wir darauf schon eine eindeutige Antwort hätten. Ist es zu früh, damit anzufangen?

Ab jetzt  ist es bestimmt nicht zu früh, sich Gedanken über die Ausstattung und natürlich auch über den Namen zu machen.

Was müssen wir denn alles besorgen?

Da gibt es viele unterschiedliche Empfehlungen. Wir haben als Wegweiser eine Liste zusammengestellt, die wir persönlich am sinnvollsten finden. Bei einem „Spuckkind“ braucht man meistens mehr Kleidung (Babyeinkaufsliste).

Können wir uns auch eine gebrauchte Baby-Ausstattung zulegen, oder muss alles neu sein?

Ob „Second Hand“ oder fabrikneu, beides hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Anhand der Liste sieht man, dass wirklich viele Dinge zusammen kommen, die natürlich auch ihren Preis haben. Die Versuchung liegt nahe, einfach alles neu zu kaufen. Fabrikneue Ware ist zwar vollständig, intakt, unbenutzt und hat Hersteller-Garantie, muss aber unbedingt vor dem ersten Hautkontakt mit empfindlicher Babyhaut gründlich 2 bis 3 mal gewaschen werden. Beim Herstellungsprozess werden zahlreiche Chemikalien und Zusätze verwendet, deren Herkunft und Auswirkungen man nicht durchschauen kann.

Bei uns im Pfarrheim gibt es demnächst einen Baby- und Kinderbasar. Vielleicht schau ich da mal vorbei.

Ja, gute Idee. „Second-hand“ ist preisgünstiger, oft schon von einer anderen Mutter sorgfältig gepflegt worden, und daher meist noch in sehr gutem Zustand. Auf den Basaren wird normalerweise nur einwandfreie Ware angeboten. Babies wachsen wirklich sehr schnell aus ihren Sachen heraus. Manchmal sogar zu schnell, sodass viele Kleidungsstücke, die man zur Geburt geschenkt bekommen hat, nach dem ersten Waschen schon nicht mehr passen ;).

Welche Größe sollen wir kaufen?

Den meisten Kindern passt 56 oder manchmal sogar 62/68. Nur extrem kleine Babies tragen 44/50. Sind die Kleidungsstücke aus reiner Baumwolle, dann gehen sie durch das Waschen und den Trockner oft um eine ganze Kleidergröße ein. Beachtet beim Einkaufen, dass die Kleidung zur Jahreszeit passt. Wenn euer Kind z.B. im August geboren wird, kann es sein, dass ihr mit Nicki-Stramplern nicht viel anfangen könnt.

Vielleicht haben meine Eltern noch etwas von mir auf dem Dachboden…

Das wäre doch super. Oft wird die Erstaustattung „vererbt“. Vor allem Wiegen, Stubenwagen, Babykörbchen oder selbstgemachte Kleidungsstücke werden über Jahre gehütet und weitergereicht. Es kann schön sein, das eigene Kind in einem Strampler zu sehen, das man selbst schon getragen hat. Achtet allerdings auf Sicherheit, sowohl bei gebrauchten als auch neuen Möbeln und Geräten. Matratzen kauft man am besten neu.

Worauf müssen wir zum Beispiel besonders achten?

Die „Stiftung Warentest“ veröffentlicht ihre Ergebnisse regelmäßig im Internet. Dort könnt Ihr nachlesen, dass der teuerste und hipste Kinderwagen nicht immer auch der beste und praktischste ist. Am hilfreichsten sind Erfahrungsberichte anderer Eltern. In Sachen Baby-Ausstattung legt jeder auf etwas anderes Wert.

Das hilft mir jetzt aber auch nicht unbedingt weiter.

Beim Kinderwagen beispielsweise ist es wichtig, euren Kofferraum zuerst auszumessen. Der Wagen sollte leicht zusammenklappbar sein, und bequem hineinpassen. Er sollte nicht zu schwer sein, gut zu lenken und beiden Eltern gefallen, damit er auch viel benutzt wird. Probiert ihn auf alle Fälle vorher aus, und lasst euch beraten. Je nachdem, was ihr damit vorhabt, sei es beim Shoppen, Joggen oder Gassi-Gehen, sollte er folgendes haben:

• Große Reifen mit Luftfüllung. Kleine Reifen ohne Luftfüllung können, v.a. auf unebenen Wegen, das Schieben sehr anstrengend werden lassen.
• Stauraum für Wickeltasche und Einkäufe
• Gute Bremsen …

Falls ein fabrikneuer Kinderwagen im Gespräch ist, solltet ihr euch möglichst bald entscheiden, und gleich bestellen. Die Lieferzeiten sind teilweise sehr lange.

Sollen wir jetzt schon einen Kindersitz für’s Auto kaufen?

Schaden kann’s nicht, wenn ihr die Babyschale jetzt schon auf die Einkaufsliste setzt. Spätestens für die Fahrt vom Geburtsort nach Hause braucht ihr diese sichere, gesetzlich vorgeschriebene Transportmöglichkeit.

Darf man die Babyschale auch gebraucht kaufen?

Wenn im Freundeskreis gerade ein Kind aus seiner herauswächst, könnt ihr sie natürlich auch gebraucht kaufen. Die meisten werden nach ca. 12 Monaten endgültig zu klein. Wichtig ist, dass die Babyschale noch nie hinuntergefallen ist, und das richtige ECE-Zeichen trägt (siehe Link oben).

Muss man für die Erstaustattung viel Geld ausgeben?

Man darf die Kosten nicht unterschätzen. Wenn aber wirklich etwas Teureres angeschafft werden muss, freuen sich zukünftige Opas und Omas, Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn über Tipps. Wenn ihr eure Wünsche aussprecht, wissen sie, dass ihr Geschenk später auch oft benutzt wird. Falls es finanziell wirklich sehr knapp ist, kann man über die Schwangerenberatungsstelle auch finanzielle Hilfe beantragen.

In meiner Firma sammeln wir häufig für Geschenke.

Gemeinschaftsgeschenke von den Kollegen und Kolleginnen oder Nachbarn bieten sich an, damit euer Baby später den Kinderwagen, Autositz, Wickeltisch, Hochstuhl, jenes Tragetuch oder die Baby-Badewanne eurer Wahl bekommt. Das finden viele Eltern besser, als übermäßig viele Kuscheltiere oder Strampler. Falls eure Erstaustattung bereits komplett ist, sprecht es in eurem Umfeld an, damit ihr nicht alles doppelt und dreifach bekommt. Ihr könnt euch auch einfach einen Einkaufsgutschein aus dem „Geschäft um die Ecke“ wünschen.
22. Schwangerschaftswoche